Wenn man morgens mit Freunden beim Frühstück sitzend noch nicht weiss, welche Überraschungen die LostPlaces-Tour am heutigen Tage bringt, dann ist alles was man erlebt irgendwie ein Abenteuer aus dem Überraschungsei.
So entschlossen wir uns kurzerhand für eine kleine Reise in die Landeshauptstadt NRWs, um dort ein verlassenes Militärgelände zu erkunden. Vor Ort mussten wir aber feststellen, dass hier zu viele Menschen mit „Wachpotential“ ihre Runden drehten. Dann musste also Plan B herhalten. Der bezog sich auf eine nahegelegene verlassene Villa eines Großindustriellen, welche bereits seit über drei Jahrzehnten leer steht. Für uns ein unverständlicher Zustand, so ist das großzügige Grundstück doch inmitten einer Wohnsiedlung mit, sagen wir mal, gehobenem Standard.
Der Zugang gestaltete sich unkompliziert und wir konnten, völlig ungestört, das Leben einer „Geschäftsführer-Familie“- etwa in den 70ern und 80ern Jahren- „erleben“. Die Villa bot seinerzeit sicher alles, was das Herz begehrte. Swimmingpool, mehrere Bäder, viele- wenn auch verwinkelte- Zimmer, einen Aufzug (im Privat-Anwesen!!) und sogar einen Safe, der noch heute ungeöffnet seine Geheimnisse schützt. So wie es sich seinerzeit gehörte konnte man sich im Keller im hauseigenen Bunker (oder Panikraum) bei drohender Gefahr einschliessen.., Na ja, Sicherheit ging wohl vor Komfort!
Auch der großzügige, parkähnliche Garten zeigt immer noch den Wohlstand, der hier seinerzeit gelebt wurde.
Eine wirklich lohnende Lokation, welche noch heute den damaligen Reichtum der Familie zur Schau stellt. Deswegen völlig unverständlich warum das Anwesen nie weiter genutzt wurde…
Am Ende unseres Besuches lernten wir noch ein freundliches Paar kennen, die offensichtlich ähnlichen Spaß an verlassenen Gebäuden hat wie wir. Von den beiden erhielten wir einen Tipp den wir gleich umsetzten.
Inmitten der verbotenen Stadt fanden wir ein verlassenes Industriegebäude, indem zu früheren Zeiten wohl Tierfutter hergestellt wurde. Die riesigen Hallen sind zwar beeindruckend groß, sonst aber wenig spektakulär. Ganz anders jedoch der imposante Ausblick auf die Großstadt vom Dach des höchsten Gebäudes des Areals. Der beschwerliche Aufstieg in den neunten Stock über die Betontreppe lohnt sich wirklich, denn das tolle Panorama lässt die Anstrengungen schnell vergessen. Selbst der kurze Regenschauer tat dem keinen Abbruch.
Wieder Mal eine sehr abenteuerliche, aber auch interessante Tour mit tollen Motiven. So können gerne noch weitere Feiertage beginnen…
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